„Jugendliche erstellen eine virtuelle Ausstellung zu Jugendkulturen in der DDR“

„Jugendliche erstellen eine virtuelle Ausstellung zu Jugendkulturen in der DDR“

Das Thema Jugendkulturen in der DDR wurde in den letzten 10 bis 15 Jahren immer wieder in Büchern, Filmen und Webseiten thematisiert. Jedoch konzentrierten sich die Veröffentlichungen zum einen meist auf nur eine Gruppe und damit einen Teilaspekt von Jugendkultur. Zum anderen erstellten Erwachsene die Informationen. Der jugendliche Blick auf das Thema, zumal in größerer Breite, kommt in der Öffentlichkeit insofern bislang deutlich zu kurz.

Jugendliche und junge Erwachsene erstellen nun im Rahmen des Projekts eine Online-Ausstellung zu Jugendkulturen in der DDR. Sie wird auf der Webseite DDR Jugendkulturen veröffentlicht. In Workshops sollen etwa zehn verschiedene virtuelle Ausstellungsräume zu jeweils einer Jugendkultur entstehen; sie werden durch eine Einführung in das jeweilige Thema ergänzt. Dabei erfolgt auch eine Verknüpfung zur deutsch-deutschen Geschichte.

Das Vorhaben entsteht als Kooperation zwischen dem Lernort Keibelstraße und dem Medienzentrum Pankow. Der Lernort Keibelstraße befindet sich in der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt II in Berlin-Mitte und unterstand dem Ministerium des Innern. In der Haftanstalt war der Anteil der inhaftierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen aufgrund seiner Lage punktuell sehr hoch. Das Medienzentrum Pankow befindet sich im historischen Gebäude der ehemaligen Kreisleitung der FDJ. Später wurde es zum Haus der Jugend und zwischen 1962 bis 1990 war der Radioklub der DDR dort untergebracht. Auch der Kooperationspartner hat damit direkte Bezüge zur DDR und zum Thema Jugendkulturen.

In den letzten Monaten sammelte das Team des Lernorts Keibelstraße einige Quellen zu den unterschiedlichen Jugendkulturen, knüpfte Kontakte zu potenziellen Zeitzeug*innen und recherchierte in fachwissenschaftlicher Literatur. Das Material und die Kontakte können als Quellenmaterial für das Projekt dienen und zu Interviews mit Zeitzeug*innen führen.

Das Projekt wird gefördert im Rahmen des Bundesprogramms "Jugend Erinnert" Förderlinie SED-Unrecht, das in Kooperation mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur durchgeführt wird.