Auszeichnung "Aktiv für Demokratie und Toleranz" der bpb
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Vielen Dank für die Auszeichnung!
Wir freuen uns sehr, eines der Projekte zu sein, die im Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ 2023 der Bundeszentrale für politische Bildung ausgezeichnet wurden. Schaut Euch auf dem Instagram-Kanal von @bpb_engagiert auch die anderen tollen Projekte an!
Weitere Informationen über den Wettbewerb auf der Webseite der bpb
Jugendliche erstellen eine virtuelle Ausstellung zu DDR-Jugendkulturen
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Am 8.12.2023 findet im Jugendzentrum Königstadt die Abschlussveranstaltung statt.
Das Thema Jugendkulturen in der DDR wurde in den letzten 10 bis 15 Jahren immer wieder in Büchern, Filmen und Webseiten thematisiert. Jedoch konzentrierten sich die Veröffentlichungen zum einen meist auf nur eine Gruppe und damit einen Teilaspekt von Jugendkultur. Zum anderen erstellten Erwachsene die Informationen. Der jugendliche Blick auf das Thema, zumal in größerer Breite, kommt in der Öffentlichkeit insofern bislang deutlich zu kurz.
Jugendliche und junge Erwachsene erstellen nun im Rahmen des Projekts eine Online-Ausstellung zu Jugendkulturen in der DDR. Sie wurde auf der Webseite DDR Jugendkulturen veröffentlicht. In Workshops entstanden etwa zehn verschiedene virtuelle Ausstellungsräume zu jeweils einer Jugendkultur; sie wurden durch eine Einführung in das jeweilige Thema ergänzt. Dabei erfolgte auch eine Verknüpfung zur deutsch-deutschen Geschichte.
Das Vorhaben entstand als Kooperation zwischen dem Lernort Keibelstraße und dem Medienzentrum Pankow. Der Lernort Keibelstraße befindet sich in der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt II in Berlin-Mitte und unterstand dem Ministerium des Innern. In der Haftanstalt war der Anteil der inhaftierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen aufgrund seiner Lage punktuell sehr hoch. Das Medienzentrum Pankow befindet sich im historischen Gebäude der ehemaligen Kreisleitung der FDJ. Später wurde es zum Haus der Jugend und zwischen 1962 bis 1990 war der Radioklub der DDR dort untergebracht. Auch der Kooperationspartner hat damit direkte Bezüge zur DDR und zum Thema Jugendkulturen.
Das Team des Lernorts Keibelstraße sammelte Quellen zu den unterschiedlichen Jugendkulturen, knüpfte Kontakte zu Zeitzeug*innen und recherchierte in fachwissenschaftlicher Literatur. Das Material und die Kontakte dienen als Quellenmaterial für das Projekt und führten zu Interviews mit Zeitzeug*innen.
Das Projekt wird gefördert im Rahmen des Bundesprogramms „Jugend Erinnert“ Förderlinie SED-Unrecht, das in Kooperation mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur durchgeführt wird.
Brandenburg ´33
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Ein Projekt des Aktionsbündnis gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Rassismus
Am 30. Januar 1933 ernannte Reichspräsident Paul von Hindenburg Adolf Hitler zum Reichskanzler. Dieser Tag markiert das Ende der Weimarer Republik und den Beginn des Nationalsozialismus. Hitlers Kabinett aus Deutschnationalen und Nationalsozialisten war sich von Beginn an einig, dass die Reichstagswahlen am 5. März 1933 die letzten sein sollten. Fortan wurde per Ermächtigungsgesetz diktatorisch regiert. Aber wie gelang es im Laufe des Jahres 1933, diese nationalsozialistische Herrschaft auch in der Fläche durchzusetzen? Und welche Unterstützung gab es vor Ort?
Bereits 80 Jahre nach der Machtübertragung an die NSDAP, im Jahr 2013, entwickelte das Aktionsbündnis Brandenburg in Kooperation mit der Agentur für Bildung, Geschichte und Politik und dem Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien e. V. diese Webseite. Auch damals basierte sie auf lokalen Ereignissen, die von den Initiator*innen und von interessierten Bürger*innen aus ganz Brandenburg zusammengetragen wurden. Diese mehr als 200 Ereignisse zeigen, dass die Durchsetzung des Nationalsozialismus von Beginn an mit Gewalt, Terror und Einschüchterung einherging.
90 Jahre nach der Machtübertragung haben wir zum Jahr 2023 die Webseite überarbeitet und ihr eine neue Gestalt gegeben. Zusätzlich wählte das Aktionsbündnis Brandenburg zusammen mit der Agentur für Bildung, Geschichte und Politik acht Städte in Brandenburg aus und mit Hilfe der vorliegenden Beiträge, aber auch durch weitere Recherchen in den Archiven und vor Ort, acht Audiowalks entwickelt. Sie berichten von nationalsozialistischen Überzeugungstäter*innen und ihren ersten Opfern: den Jüdinnen*Juden und den politischen Gegner*innen aus SPD und KPD. Im Blickpunkt steht aber auch, welche Entscheidungen verschiedene Menschen vor Ort in dieser Zeit trafen und wie sie sich im Angesicht des NS-Terrors verhielten.
Die Audiotracks auf unserer Website begleiten Sie bei Ihrem Gang durch Stadt. Gemeinsam suchen wir Orte auf, an denen noch heute offensichtliche oder versteckte Spuren des Geschehens im Stadtbild zu entdecken sind. Diese Spuren entsprechen oft, aber nicht immer, den heute historisch bedeutsamen Gebäuden, Plätzen und Denkmälern der Stadt.
Die Audiowalks sind eine Ergänzung der ursprünglichen Website. Zusätzlich bietet Ihnen unsere Karte die Möglichkeit, die über 200 Ereignisse nach Themen zu filtern und sich bestimmte Regionen genauer anzuschauen. Begeben Sie sich gern eigenständig auf die weitere Spurensuche!
Filmreihe: DDR erklärt
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Mit der Filmreihe erhalten Kinder ab der Jahrgangstufe 4 eine Einführung in die Themen Flucht aus der DDR, die Stasi (Staatssicherheit) und die Geschichte der DDR. Die Filme sind 2 Minuten lang und im Animationsstil produziert. Sie stehen für die nicht-kommerzielle Bildungsarbeit kostenlos zur Verfügung, können auf Webseiten eingebettet und heruntergeladen werden. Bildungsmaterial zur Filmreihe kommt im Jahr 2023.
Interviewprojekt: Ausbau der Lernmodule am Lernort Keibelstraße
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Ziel des Projekts war es, zu ausgewählten Straftatbeständen vier weitere Interviews mit Zeitzeug:innen d.h. ehemaligen Inhaftierten der UHA II durchzuführen und für die Bildungs- und Vermittlungsarbeit am Lernort nutzbar zu machen. Die erhobenen Interviews und begleitenden Dokumente aus den persönlichen Archiven der Zeitzeug:innen wurden daher in mehreren Arbeitsschritten aufbereitet: die Transkription der audiovisuellen Aufnahmen, die Erstellung von Kurzfilmen zu Straftatbeständen, Haftbedingungen und Strafverfahren, die Untertitelung der Kurzfilme und die Entwicklung neuen Bildungsmaterials. Ergebnis waren neu entwickelte Lernmaterialien bzw. die Ergänzung der bestehenden Lernmodule zu den Straftatbeständen, zu denen bis dato nur die Erzählung eines Zeitzeugen/einer Zeitzeugin zugrunde lag. Zudem wurden die neuen Kurzfilme auch auf die Medienstationen der Lernort-Ausstellung eingepflegt und mit neuen einführenden und Hintergrundtexten ergänzt.
Das Projekt wurde vom Berliner Beauftragten für die Aufarbeitung der SED-Diktatur gefördert und 2020 durchgeführt.
Web-Seminar-Berichte
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Lernort Keibelstraße führt immer wieder Online-Seminare für Lehrkräfte und
Mitarbeiter*innen aus Gedenkstätten, Museen, Archive, Bildungsträger, Einrichtungen der Aufarbeitung der SED-Diktatur, Schulbehörden sowie Universitäten durch. Hierbei ist es uns wichtig, verschiedene Aspekte der Bildungsarbeit zu reflektieren und diskutieren.
Die Online-Seminare dokumentieren wir, damit Sie diese nachlesen können.
Jüdisches Leben in Thüringen zur DDR-Zeit
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Ein Oral History-Projekt mit Jugendlichen
In den Jahren 2020/2021 hat die Agentur für Bildung – Geschichte, Politik und Medien gemeinsam mit dem Thüringer Archiv für Zeitgeschichte „Matthias Domaschk“ ein filmpädagogisches Oral History-Projekt mit Jugendlichen der Leonardo-Schule in Jena durchgeführt. Sie finden auf dieser Webseite Links zu dem in diesem Rahmen entstandenen Projektfilm sowie zu einer durch das Projektteam erstellten Handreichung.
Die Geschichte und die Gegenwart jüdischen Lebens in Deutschland sind durch die Entrechtung, Entmenschlichung und Ermordung von Jüdinnen*Juden in der Shoah geprägt. Dass jüdisches Leben als etwas „fremdes Anderes“ gelesen wird und dass es tatsächlich aus dem lebensweltlichen Alltag vieler verschwunden ist, zeigt die Folgewirkung dieser Vernichtungsgeschichte. Mit diesem Erbe haben wir uns heute – im Angesicht zunehmender antisemitischer Aggressionen – mehr denn je auseinanderzusetzen. Thüringen als ostdeutsches Bundesland blickt auf eine 40jährige DDR-Vergangenheit zurück, die vor allem für die Eltern- und Großelterngeneration heutiger Jugendlicher prägend hinsichtlich historischer Bildung und menschenrechtlicher Bewusstseinslagen war. Der DDR-Staat definierte und legitimierte sich grundlegend über eine antifaschistische Erzählung der NS-Geschichte. Vermittelt wurde die Heldenperspektive der kommunistischen Widerstandskämpfer. Die Verfolgungsgeschichten der Jüdinnen*Juden und anderer Opfergruppen führten ein marginales Dasein. Auch der Modus von Erinnerung und Aufarbeitung war fest in staatlicher Hand, regionale eigensinnige Bürgerinitiativen bottom-up waren nicht vorgesehen und auch rechtlich kaum möglich. Angesichts dieses komplexen Bedingungsgefüges erschien eine Projektidee sinnvoll, die nicht nur die Geschichte jüdischen Lebens als integralen Bestandteil deutscher Allgemein- und thüringischer Landesgeschichte thematisiert, sondern der Leerstelle „Jüdisches Leben in der DDR“ zudem durch die direkte Begegnung von Jugendlichen mit jüdischen Zeitzeug*innen entgegenwirkt. Über das Medium bzw. die Methode des Oral History-Interviews erschien es möglich, Jüdinnen*Juden als souveräne Subjekte ihrer Geschichte einzubeziehen und ihre Perspektiven und Positionen sichtbar zu machen. In der Aneignung der persönlichen, bis in die Gegenwart erzählten Lebensgeschichten der Zeitzeug*innen reicht zudem in die eigene Gegenwart der Jugendlichen hinein. Indem sie Interviewfragen an eine konkrete Person entwickeln, befragen die Schüler*innen zudem auch sich selbst, ihre eigenen Lebenszusammenhänge, die ihrer Familienangehörigen und auch ihre eigenen Wissens- und Wertehintergründe.
Making of zum Projektfilm „Judentum und jüdisches Leben in Thüringen zur DDR-Zeit“ from Agentur Bildung on Vimeo.
Wichtig war uns in einem zweiten Schritt, handhabbare Projektergebnisse zu erzielen und diese auch öffentlich zu präsentieren. Das Projekt endet daher nicht mit den abgedrehten Interviews, sondern mündet in eine zweite Projektphase – die selbstständige, aber professionell begleitete Produktion eines Films aus den entstandenen Materialien. Der Umgang mit dem Medium Film hält ein zusätzliches motivierendes und aktivierendes Moment für Projektarbeit mit jungen Menschen bereit. Jugendliche werden selbst zu Erzähler*innen von Geschichte(n). Sie setzen sich in dieser zweiten Projektphase noch einmal intensiver damit auseinander, was sie filmisch erzählen wollen und weshalb sie bestimmte Interviewsequenzen auswählen und andere nicht.
Film „Judentum und jüdisches Leben in Thüringen zur DDR-Zeit – Ein Oral History-Projekt mit Jugendlichen“ from Agentur Bildung on Vimeo.
Mit der abschließenden Handreichung wollen wir das Projekt nicht nur dokumentieren, sondern auch dazu einladen, weitere Projekte mit jüdischen Zeitzeug*innen in Thüringen durchzuführen.
Darüber hinaus nehmen wir Bezug auf die besonderen Rahmenbedingungen und Schwierigkeiten eines Schüler*innenprojekts, das im Jahr 2021 und damit während der Corona-Pandemie stattgefunden hat. Die Jenaer Leonardo-Schule bot an, das Projekt in den Geschichtsunterricht zu integrieren. Dadurch ergab sich zumindest eine feste Seminargruppe, die sich aus Schüler*innen mehrerer Klassen der Schule zusammensetzte und an allen Seminartagen in einem Raum zusammenkam. Unabdingbar für das digital dazu geschaltete Projektteam war die Begleitung des Projekts durch zwei Lehrkräfte. Sie unterstützten das Seminarprogramm in seiner Durchführung und gaben den Teilnehmenden ad hoc Hilfestellungen.
Das Projekt wurde von der Agentur für Bildung – Geschichte, Politik und Medien e.V. gemeinsam mit dem Thüringer Archiv für Zeitgeschichte „Matthias Domaschk“ (ThürAZ) durchgeführt. Gefördert wurde das Projekt über die Sonderausschreibung „Neun Jahrhunderte jüdisches Erbe und jüdisches Leben in Thüringen“ im Thüringer Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit „Denkbunt“ sowie durch die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
Fortbildungsreihe "Politik unterrichten"
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Gemeinsam mit dem Lehrstuhl Politikdidaktik und Politische Bildung an der FU-Berlin von Prof. Dr. Sabine Achour haben wir die Online-Fortbildungsreihe „Politik Unterrichten“ für Lehrkräfte für die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie entwickelt und führten sie durch.
Guter Politikunterricht stellt Lehrkräfte vor besondere Herausforderungen: Lehrbücher helfen meist nicht weiter, weil sie nicht aktuell genug sind; Schülerinnen und Schüler wünschen sich ein Fallbeispiel, mit dem man sich selber noch nicht beschäftigt hat; und das Unterrichtsmaterial muss selbst zusammengestellt werden. Die Fortbildungsreihe „Politik unterrichten“ bietet Lehrkräften daher zu unterschiedlichen Themenfeldern einerseits den politikwissenschaftlichen Hintergrund, gibt ihnen aber andererseits auch konkretes Unterrichtsmaterial an die Hand. Zu den unterschiedlichen Themenfeldern werden jeweils zwei Vorträge von renommierten Professorinnen und Professoren des jeweiligen Fachgebietes kombiniert mit einem praktischen Workshop. Dieser wird durchgeführt von Lehrkräften und Politikdidaktikerinnen und -didaktikern, die zu dem Thema selbst in der Regel bereits Unterrichtsmaterial publiziert haben und damit sehr konkret mit den Teilnehmenden arbeiten können. Die Vorträge werden online zur Verfügung gestellt.
Die zehn Veranstaltungen der Reihe gliedern sich in drei Blöcke: Politikdidaktik, Politikunterricht und Demokratiebildung. Im Block Politikunterricht werden die Themenfelder „Gesellschaft, Partizipation und Ungleichheit“, „Demokratie und Rechtsstaat“ sowie „Internationale Politik“ abgedeckt. Die Veranstaltungen richten sich an Lehrkräfte aller weiterführenden Schulen.
Verantwortlich für die Konzeption des Programmes als wissenschaftliche Leiterin ist Prof. Sabine Achour von der Freien Universität Berlin. Träger der Fortbildungsreihe ist die Agentur für Bildung, Geschichte und Politik e.V.
Insgesamt gab es bisher vier Durchgänge: Frühjahr 2022 bis Herbst 2023
Online-Gespräch: Pädagogische Auseinandersetzung mit aktuellen Formen des Antisemitismus
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Das Feld von Antisemitismuskritik und -bekämpfung ist emotional und politisch hoch aufgeladen. Im politischen Diskurs sind manche Vereindeutigungen und normative Aussagen nachvollziehbar und in einzelnen Fällen sogar notwendig. In der pädagogischen Arbeit ist das anders. Es geht nicht um einen polarisierenden Kampf der Positionen. Im Rahmen der pädagogischen Möglichkeiten liegt es, Antisemitismus „zu erkennen, Empathie mit den Opfern her(zu)stellen sowie Gegenstrategien (zu) erproben.“ (Eckmann/Kößler).
Im Online-Gespräch mit Monique Eckmann und Gottfried Kößler setzten wir uns auf der Grundlage ihres Diskussionspapiers »Pädagogische mit aktuellen Formen des Antisemitismus auseinander. Wir unterhielten uns über Qualitätsmerkmale und Spannungsfelder mit Schwerpunkt auf israelbezogenem und sekundärem Antisemitismus« über fachliche Standards und Anforderungen an Vermittler*innen antisemitismuskritischer Bildungsarbeit.
Monique Eckmann ist emeritierte Professorin der Hochschule für Soziale Arbeit, Fachhochschule Westschweiz in Genf. Sie hat zu den Themen Bildung im Bereich Rassismus/Antisemitismus, sowie zu Intergruppenkonflikten, Identitäten und Erinnerung publiziert. Von 2004 bis 2018 war sie Mitglied der Schweizer Delegation bei der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA).
Gottfried Kößler war bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2019 stellvertretender Direktor des Fritz Bauer Instituts. Geschichte und Wirkung des Holocaust und Mitarbeiter im Pädagogischen Zentrums des Fritz Bauer Instituts und des Jüdischen Museums Frankfurt am Main.
DATUM
Donnerstag, 2. Juli 2020
Zum gemeinsamen Diskussionspapier der beiden Gäste
Eine Besprechung ist auf „Lernen aus der Geschichte“ zu lesen
Bildungswebseite "Flucht aus der DDR"
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Für die Jahrgänge (4), 5 und 6
Anlass der Erstellung der Webseite war der 60. Jahrestag des Baus der Berliner Mauer.
Während der 28 Jahre der Existenz der Berliner Mauer ist es über 5.000 Menschen gelungen, über diese aus der DDR zu flüchten. Rund 40.000 Menschen flüchteten über andere Stellen der innerdeutschen Grenze. Hinzu kamen ca. 176.000* Ausreisen über bewilligte Ausreiseanträge bzw. durch Freikäufe politischer Häftlinge. Mindestens 650 Menschen hingegen verloren ihr Leben bei dem Versuch, die DDR zu verlassen und sehr viele sind bei ihrem Fluchtversuch verhaftet worden; genaue Zahlen hierzu gibt es nicht, aber es müssen mehr als 100.000 Personen gewesen sein, die einen Versuch starteten oder ihn vielleicht nur geplant haben.
Mit dem Unterrichtsmaterial können sich auch jüngere Schülerinnen und Schüler arbeitsteilig das Thema Flucht aus der DDR erarbeiten. Sie behandeln das Thema vor allem anhand von Beispielen und Berichten von Zeitzeug*innen. Damit setzt der Lernort den Ansatz des exemplarischen und biografischen Lernens um.
Auf der Webseite werden drei unterschiedliche Fluchtgeschichten mithilfe von videografierten Interviews vorgestellt und mit Erklärfilmen der Filmreihe:DDR erklärt und weiterem Material ergänzt. In vier Themenblöcken bearbeiten die Schüler*innen die Fluchtgeschichten und die Geschichte der DDR. Zum Abschluss reflektieren die Lernenden die Bedeutung der Menschenrechte. Auf der Webseite finden Sie neben den videografierten Interviews die Aufgabenblätter in zwei Schwierigkeitsstufen, ein Glossar und Tipps für Lehrkräfte, wie Sie das Material im Unterricht anwenden können. Es werden ca. 5 – 6 Unterrichtsstunden für die Bearbeitung des Materials benötigt und es eignet sich für das Schulfach Gesellschaftswissenschaften.
Die Bildungswebseite wurde von unserem Lernort Keibelstraße erstellt.