Tagung „erinnern kontrovers“

Auf der Tagung #erinnern_kontrovers (9. und 10. Juli 2015, Berlin) setzten sich die Teilnehmer_innen und Referent_innen an zwei Tagen intensiv mit dem Thema Erinnerungskulturen insbesondere, aber nicht ausschließlich im Kontext von Bildungsarbeit auseinander. Im Fokus des komplexen Themas standen drei inhaltliche Blöcke:

  1. Erinnerungskulturen im Kontext einer diversen Gesellschaft bzw. inklusive Erinnerungskulturen
  2. Zeugenschaft und Zeugnisse sowie dem Platz der zweiten und dritten Generation darin
  3. Der Einfluss der digitalen Medien auf die Erinnerungskulturen.

Zu allen drei Themenblöcken gab es am ersten Tag Vorträge, die auf einer Fishbowldiskussion besprochen und mit einem öffentlich angekündigten Abendprogramm ergänzt wurden.

Die drei Keynots in voller Länge:

 

Am zweiten Tag fanden vier mehrstündige Workshops statt (zum zweiten Themenblock wurden zwei Workshops angeboten), in denen Projekte vorgestellt, Methoden getestet, diskutiert und theoretisch reflektiert wurden. Dabei wurde in den Workshops je nach Themenblock sehr unterschiedlich vorgegangen, von theaterpädagogischen Herangehensweisen über Bildungsmodule in Museen bis hin zur Evaluation von Social Media Angeboten bzw. Computerspielen (vgl. ausführlich hierzu die jeweilige Workshopdokumentation auf diesem Weblog).

Die Tagung hatte einen starken partizipativen Charakter, bei der sich neben den Referent_innen auch die Teilnehmer_innen vielfältig einbringen konnten. Die Partizipation wurde über Social Media Tools wie Etherpads und große Zeitfenster für gemeinsame Diskussionen ermöglicht. Auch wenn sich nicht alle immer einbringen wollten bzw. konnten, wurden die zahlreichen partizipativen Angebote als positiv in den Evaluationsbögen hervorgehoben als ein Konzept, das sich die Teilnehmer_innen auch für zukünftige Tagungen häufiger wünschen.

Ein weiteres Ziel der Tagung bestand darin, zu allen drei Themenblöcken Ergebnisse, Thesen und neue Fragestellungen zu entwickeln, die in verschiedenen Kontexten weiter diskutiert werden können. Im Folgenden haben wir wichtige inhaltliche Ergebnisse der Tagung zusammengefasst, die in einige Empfehlungen für die Zukunft münden.

Die Tagung wurde ausführlich auf einem Weblog auf der Plattform Hypotheses dokumentiert. Außerdem wurde sie evaluiert. Den Bericht haben wir veröffentlicht.

Im Rahmen der Tagung führte das Team der Werkstatt der Bundeszentrale für politische Bildung ein Interview mit der Referentin Steffi de Jong durch. Thema des Interviews sind die Erinnerungskulturen in den digitalen Medien.

Dagi Knellessen befragten sie zum Thema “Wer erzählt die Geschichte von NS-Verfolgung und Holocaust, wenn keine Zeitzeuginnen und Zeitzeugen mehr da sind?”

Die BpB führte auch eine Umfrage auf der Tagung mit Studierenden zum guten und zeitgemäßen Historytelling durch. Die Studierenden waren vom Studiengang Public History der Freien Universität Berlin.