Queer History Month (2012 - 2018)

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Das Projekt Queer History setzt sich aus mehreren Bausteinen zusammen, die von der Agentur für Bildung koordiniert werden. Es ist ein Kooperationsprojekt der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, der Freien Universität Berlin und der Agentur für Bildung. Das Projekt wird von der Senatsverwaltung finanziell unterstützt. Die Agentur für Bildung setzte das Projekt zwischen 2012 und 2019 um.

Webseite „queerhistory.de“

Das Webportal „Queer History“ (http://queerhistory.de/) bietet multimediale Lernangebote zu Themen queerer Geschichte für den Unterricht wie für die außerschulische Bildung an. Ziel des Portals ist den Queer History Month im Mai inhaltlich und durch Lernangebote zu unterstützen. Das Portal wurde 2012 strukturell konzipiert und im Laufe des Jahres 2013 wurde es mit Lernangeboten und einem Audiostadtrundgang bestückt, mit einem Layout versehen, programmiert und verbessert. In den Jahren 2014 und 2015 wurde das Portal erweitert und gepflegt. Es wurde Material der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld und ein Stadtrundgang des Deutschen Historischen Museums und des Schwulen Museums* eingefügt. Das Projekt wurde gemeinsam mit der Freien Universität Berlin und der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie umgesetzt.

Queer History Month

Immer im Mai jeden Jahres findet der Queer History Month statt. Die Agentur für Bildung dokumentierte die Aktivitäten an den Schulen auf dem Webportal queerhistory.de. Der Queer History Month wurde Ende November mit einer Auftaktveranstaltung eingeläutet. Zur Auftaktveranstaltung wurden Schüler*innen und Lehrkräfte eingeladen sich Aktivitäten rund um den Queer History Month zu planen. Sie wurden dabei von unterschiedlichen Trägern der Bildungsarbeit begleitet.

 

Netzwerk rund um den Queer History Month

Im Laufe der Zeit hat sich ein Netzwerk rund um den Queer History Month entwickelt, die in den unterschiedlichen Tätigkeiten mitwirken. Der Queer History Month versteht sich als eine Aktivität, die in ein Netzwerk eingebunden ist. Dadurch ist es möglich unterschiedliche Aktivitäten anzubieten und das Thema breit zu streuen.

Fachtag

Um die Implementierung des Themas queere Geschichte an Schulen zu vereinfachen wurden Fortbildungsmöglichkeiten für Lehrkräfte angeboten. Zum einen bestand die Möglichkeit für Lehrkräfte sich an den Auftaktveranstaltungen sich auszutauschen und zum anderen wurden gezielt Veranstaltungen wie das Format eines Fachtags organisiert.

Aktuell

2019 übergaben wir die Koordinierung an das Archiv der Jugendkulturen. Aktuell wird es vom Lesbenarchiv Spinnboden umgesetzt.


Projekt: "History of Food"

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Das multimediale Projekt (2017 – 2018) erforscht, präsentiert, vermittelt und diskutiert „präkoloniale“, koloniale, und postkoloniale Nutzung von sechs exemplarischen Beispielen von Nutzpflanzen.  Es thematisiert die Entstehung von Handelswegen, Anbaumethoden und deren historische Auswirkungen aus verschiedenen Perspektiven, setzt sie mit aktuellen Auswirkungen historisch gewachsener Strukturen in Verbindung und knüpft an Lebenswelten der Zielgruppen an. Projektträger ist SODI e.V. in Kooperation mit der Agentur für Bildung.

Wir möchten möglichst viele (junge) Menschen erreichen, weshalb wir mit digitalen und Online-Inhalten wie beispielswiese Videos zu den Projektthemen oder digitalen Touren zur globalen Geschichte von Ernährung arbeiten. Im Rahmen des Projekts orientierten wir uns bei der Konzeption, Durchführung und Auswertung der Aktivitäten an den Studien von Vanessa Andreotti und Lynn Mario Mario T.M. de Souza, die das Online-Studienprogramm „Learning to read the world Through Other Eyes“ entwickelt haben. Ihr konzeptuelles Rahmenwerk besteht aus vier Hauptanliegen: 1. Leraning to Unlearn, 2. Learning to Listen, 3. Learning to Learn und 4. Learning to Reach Out, die die Dekonstruktion, Reflexion und Erweiterung von vermeintlich „neutralen“, „objektiven“, „selbstverständlichen“ Annahmen, Wissensschätzen und Perspektive/n anstreben. Wir wollen bei unseren Angeboten darüber reflektieren, was wir als objektiv oder neutral gegeben sehen, wie wir diese Vorannahmen in Frage stellen und anreichern können, wie wir uns selbst innerhalb eines breiten Meinungsspektrums verorten und neue Perspektiven in die eigene Arbeit integrieren können. Wir bemühen uns darum, die Zielgruppen für komplexe Ungleichheitssysteme zu sensibilisieren ohne dabei hegemoniale, ethnozentrische, ahistorische, entpolitisierte und vereinfachte Denkmuster zu reproduzieren oder Lernprozesse durch die Einteilung in Täter und Opfer möglicherweise zu verhindern.

Die Projektidee stammt von der Agentur. Im Rahmen des Projekts wurden von der Agentur sämtliche Rechercheberichte verfasst, die die Basis für das digitale Bildungsmaterial und für die Wanderausstellung waren.  Die Agentur unterstützte bei der Erstellung des Bildungsmaterials und hat die Ausstellungstexte geschrieben. Projektzeitraum: Februar 2017 – Dezember 2018.


Dokumentation der Tagung „Friedensprozesse, Friedensschlüsse und Kriegsfolgen“

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„Friedensprozesse, Friedensschlüsse und Kriegsfolgen“ – zu diesem hochaktuellen Themenkomplex hat der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. im Februar 2023 eine Fachtagung in Berlin veranstaltet. Die Ausgabe des LaG-Magazins dokumentiert die Tagungsbeiträge in komprimierter Form. Sie wurde freundlicherweise vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. gefördert.

Neben den regulären LaG-Magazinen bietet die Agentur für Bildung, Geschichte und Politik e.V. Sonderausgaben zur Dokumentation von Tagungen, Konferenzen sowie der Arbeit von Institutionen und Stiftungen.

1. Kostenrahmen LaG-Magazin

Die Erstellung des Magazins umfasst

  • die Sammlung der Tagungsbeiträge in Absprache mit der auftraggebenden Institution sowie deren redaktionelle Bearbeitung
  • professionelles Lektorat aller Texte
  • Teilnahme eines Redaktionsmitglieds an der jeweiligen (eintägigen) Veranstaltung/Ansprache der Autor*innen (ggf. führen eines Interviews während der Veranstaltung)
  • Einpflegen der Beiträge auf dem Portal „Lernen aus der Geschichte“
  • professionelles Layout einer PDF-Fassung zum Download
  • das Verschicken als E-Mail-Newsletter an die Abonnent*innen des LaG-Magazins
  • das Einstellen des PDF’s auf die digitale Plattform der Deutschen Nationalbibliothek

Reise- und Unterkunftskosten werden gesondert berechnet.

Kosten: 12.000€ (bei mehrtägigen Veranstaltungen wird für jeden zusätzlichen Tag ein Betrag von 500€ berechnet).

2. Audio-Podcasts

Zusätzlich bieten wir an mit Referent*innen und Expert*innen Interviews zu führen, die als Audio-Podcasts und Teil des Magazins veröffentlicht werden.

Kosten je Interview/Podcast: 500 €.

Für Veranstaltungen außerhalb von Berlin bei denen mehreren Interviews geführt werden berechnen wir zusätzlich 500€/Tag (zzgl. Fahrkosten/Unterbringung) für die Anwesenheit einer zweiten Interviewer*in.

3. Tagungs- und Seminarberichte

Zusammenfassung der Ergebnisse von Veranstaltungen, die als Teil des LaG-Magazins (oder gesondert) in Form eines PDF-Dokuments veröffentlicht werden.

Kosten

  • Mitschrift für Dokumentation: 60€/Stunde
  • Abfassen des Berichts: 60€/Stunde
  • Lektorat: 25 €/Standardseite (1550 Zeichen)

Das Angebot kann nach den Wünschen und Vorstellungen der beauftragenden Institution flexibel gestaltet werden.


European Mentoring Summit

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Vom 14. bis 17. März 2018 wurde an der Humboldt-Universität zu Berlin das European Mentoring Summit veranstaltet. Über 200 Praktiker*innen, Wissenschaftler*innen und Bildungsplaner*innen aus Europa und den USA haben sich hier intensiv über das Mentoring von Kindern und Jugendlichen sowie über Mentoringbeziehungen im Allgemeinen und mit Geflüchteten im Besonderen ausgetauscht. Das Motto dieses Summits, das bereits zum dritten Mal stattfindet, aber zum ersten Mal in Deutschland, lautete: „Strong relationships for strong civic societies“.

Veranstalter war das Netzwerk Kinderpatenschaften e.V. in Kooperation mit der Agentur für Bildung, die auch die gesamte Organisation des Summits übernommen hat. Ein weiterer Kooperationspartner war das European Center of Evidence based Mentoring mit Sitz in Leeuwarden/Niederlanden. Mitwirkende Partner waren kein Abseits! e.V. Gastgeber des Summits war Prof. Dr. Detlef Pech vom Institut für Erziehungswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin. Die Vorbereitung und Durchführung war möglich dank einer Förderung durch die Bundesservicestelle „Aktion Zusammen wachsen“ des Bundesministerium für Familie, Frauen, Senioren und Jugend und der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration sowie der Humboldt Universität zu Berlin.

Die Agentur übernahm die gesamte logistische Organisation, die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, die Finanzverwaltung, beriet das Steuerungskomitee, pflegte die Social Media Kanäle, hat die Webseite des Summits erstellt und war für sie verantwortlich. Hier konnten sich die Teilnehmenden sowohl registrieren als auch alle relevanten Informationen abrufen. Die Agentur verantwortete gemeinsam mit dem Netzwerk die englischsprachige Dokumentation auf der Webseite.


History Walk Online

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Ein Jugendprojekt in Kooperation mit der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen

In Oranienburg lassen sich zahlreiche Spuren der Jahre 1933-1945 finden. Das zeigen besonders das Denkmal für das ehemalige Konzentrationslager Oranienburg und die Gedenkstätte Sachsenhausen. Doch mit diesen hängen auch viele weitere Orte der Stadt zusammen, zu denen eine Gruppe von Schülerinnen aus den Klassen 9 und 10 des Friedlieb Ferdinand Runge Gymnasiums Oranienburg eine Stadtführung entwickelt und produziert haben. Die Schülerinnen behandelten in ihrem digitalen Audiostadtführer über die Vorkriegszeit und das jüdische Leben in Oranienburg. Außerdem können die Hörer*innen etwas über das Leben mit der SS in der Stadt lernen. Sie berichten auch über die Zwangsarbeit, die zahlreiche Frauen und Männer verrichten mussten.

In einem einwöchigen Seminar im Juni 2018 in der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen arbeiteten Mitarbeiterinnen der Gedenkstätte und Birgit Marzinka von der Agentur zusammen mit den Jugendlichen. Sie führten die Schülerinnen in die Geschichte ein, behandelten den Themenkomplex kritischer Umgang mit Quellen, Schreiben für die Öffentlichkeit und für das Hören und wie ein Weblog erstellt wird. Die Schülerinnen haben die Texte selbst geschrieben, die Audios eingesprochen und alles auf den Weblog eingefügt. Der Audioguide kann auf der Webseite www.sachsenhausen-projekte.de heruntergeladen und angehört werden. Gefördert wurde das Projekt von der Medienanstalt Berlin Brandenburg.


Webprojekt #uploading_holocaust

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#uploading_holocaust ist ein multimediales Webprojekt, das herausfinden will, wie Jugendliche heute mit der Erinnerung an den Holocaust umgehen und wie sie sich eine zeitgemäße Erinnerungskultur im digitalen Zeitalter vorstellen.

Wie geht Erinnern heute? Dieser Frage nähert sich #uploading_holocaust durch eine Kombination aus Video-Material und interaktivem Fragebogen. Ausgangspunkt für das Webprojekt sind original YouTube-Videos von jüdischen Schüler_innen aus Israel, die jedes Jahr die so genannte „Reise nach Polen“ machen: Eine einwöchige Klassenfahrt auf den Spuren ihrer Vorfahren, die in Polen durch das Nazi-Regime ums Leben kamen. Die Eindrücke dieser Fahrt halten die Jugendlichen in YouTube-Videos fest, die einen authentischen und bewegenden Einblick in ihren Umgang mit der Vergangenheit gewähren.

Das Webprojekt konfrontiert deutschsprachige Jugendliche mit den YouTube-Videos der israelischen Schüler_innen und nimmt sie als Anlass, die eigene Haltung im Bezug auf den Holocaust zu reflektieren. Wie relevant ist das Thema für die 4. Generation überhaupt noch? Welchen Tabus und Erwartungen stehen die Jugendlichen heute gegenüber? Inwiefern können deutschsprachige Jugendliche die Emotionen der israelischen Jugendlichen nachvollziehen? Welche Berührungsängste gibt es zwischen den Nachfahren der Opfer- und Tätergesellschaften heute noch?

Die Nutzer_innen des Projekts beantworten Fragen zu verschiedenen Themenblöcken und erhalten nach Eingabe ihrer Antwort eine Echtzeitvisualisierung, die ihre Meinung in Relation zu den anderen Usern stellt. Registriert sich eine gesamte Schulklasse für das Projekt, kann das Stimmungsbild der Klasse individuell betrachtet werden.

Ziel von #uploading_holocaust ist es, das vermeintliche Desinteresse von Jugendlichen zum Thema auf den Prüfstand zu stellen und Diskussionen zum Umgang mit dem Holocaust in Gang zu setzen – nicht nur im Unterricht, in der Familie und in sozialen Medien, sondern auch über Ländergrenzen hinweg.

Die beiden Mitarbeiterinnen der Agentur waren bei der inhaltlichen Konzeption, Entwicklung des Bildungsmaterials und Evaluation der Umfrage beteiligt.

Das Projekt wurde für den CIVIS Medienpreis 2017 und für den Grimme-Online Preis 2017 nominiert.


Videoprojekt "Erinnerung im Berliner Stadtraum"

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Unter der Leitung von Thomas Monses setzten sich junge Erwachsene im Projekt “Erinnerung im Berliner StadtRaum” mit der Thematik von Erinnerung an Nationalsozialismus im öffentlichen Raum von Berlin auseinander. Dies geschieht vor dem Hintergrund von Erinnerungskulturen, die zum Ende des 20. Jahrhunderts und zu Beginn des 21. Jahrhunderts einem einschneidenden Wandlungsprozess unterliegen.

Das Bild- und Geschichtsbewusstsein der Teilnehmer_innen wurde dabei mit filmischen Mitteln aufgegriffen und in einem mehrmonatigen Prozess reflektiert, wobei sich Elemente einer künstlerischen Auseinandersetzung mit denen der historisch-politischen Bildung verbinden. Entstanden sind dabei Clips, die im Abendprogramm der Tagung #erinnern_kontrovers gezeigt wurden. Gefilmt wurde mit Alltagsgeräten wie Handykameras.

Das Video wurde auf der Tagung „#erinnern_kontrovers“ während des Abendprogramms am ersten Tag gezeigt (Sommer 2015).

Erinnerung im Berliner StadtRaum from Agentur Bildung on Vimeo.


Online-Modul "Spanischer Bürgerkrieg 1936 - 1939"

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Unser Modul „Spanischer Bürgerkrieg 1936–1939“ für den Einsatz in der Bildungsarbeit ist online. Das historische Lernen über die spanischen Ereignisse als Vorgeschichte des Zweiten Weltkrieges eignet sich, um die europaweite Ausbreitung von Faschismus und Nationalsozialismus zu verstehen.

Das Online-Modul ist als virtuelles Lesebuch zum quellenkritischen Arbeiten gestaltet. Wir haben mit Sorgfalt spannende Quellen gesucht, die einen multiperspektivischen Blick auf die historischen Ereignisse, Personen und Akteure ermöglichen. Dementsprechend erzählt das Modul keine chronologische Geschichte des Spanischen Bürgerkrieges. Vielmehr thematisiert es die historischen Zusammenhänge und setzt sie in Bezug zu den Handelnden und ihren Interessen. Die Kapitel können daher sowohl nach ihrer Reihenfolge bearbeitet werden, als auch nach interessierenden Schwerpunkten.

Das Material ist für den Einsatz ab der Sekundarstufe II und für junge Erwachsene gedacht. Dementsprechend werden Grundkenntnisse in der kritischen Arbeit mit Quellen vorausgesetzt. Die jeweiligen Kapitel können in Einzel- oder Gruppenarbeit behandelt werden.

Das Online-Modul wurde durch die Rosa-Luxemburg-Siftung gefördert.


Medienstation für die Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen

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Im Juni 2017 wurde die neue Ausstellung über Täter und Täterschaft in der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen eröffnet. Für diese Ausstellung entwickelten wir eine Medienstation zu zwei Beispielen von Schreibtischtäterschaft und Exzesstäterschaft. Wir haben hierfür das Drehbuch entwickelt und geschrieben und arbeiteten eng mit der pädagogischen Abteilung der Gedenkstätte und der Medienagentur zusammen.

(Quelle Foto: Greg Schechter from San Francisco, USA, CC BY 2.0 via Wikimedia Commons)


Raum der Namen - Denkmal für die ermordeten Juden in Europa

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Der dritte Ausstellungsteil des „Stiftung Denkmals für die ermordeten Juden Europas“ ist den individuellen Lebensgeschichten von Opfern des Holocaust aus ganz Europa gewidmet. Im Gegensatz zu den anderen Ausstellungsräumen wird hier vollständig auf Bildmaterial verzichtet. Die jeweilige Kurzbiografie wird über Lautsprecher hörbar, während Vor- und Nachname sowie die Lebensdaten an alle vier Wänden projiziert werden.

Im Zeitraum 01.02. 2014 – 28. 02. 2015 recherchierten wir weitere 528 Biographien und verarbeiteten sie zu Hörbiographien. Der Schwerpunkt lag hierbei auf Biographien litauischer, lettischer und estnischer Juden. Die Übersetzerin Olga Schürer stellte uns hierfür bislang unveröffentlichte Lebensgeschichten litauischer Überlebender der Shoah zur Verfügung, aus denen Namen der ermordeten Verwandten generiert werden konnten. Von den 528 Biographien wurden 468 aufgenommen und in die Ausstellung integriert.

Im zweiten Projektteil (Laufzeit 01.03. – 31.12.2015) wurden 250 Biographien recherchiert und zu Hörbiographien verarbeitet. Hier lag der Schwerpunkt auf Biographien aus dem Warschauer Ghetto. Die Agentur für Bildung ging hierbei u.a. eine Kooperation mit dem Korczakianum in Warschau (Martha Ciesielska) ein. Martha Ciesielska stellte uns Biographien von Mitarbeiter_innen aus dem Waisenhaus von Janusz Korczak und einiger Kinder zur Verfügung, die nach Treblinka deportiert wurden. Zum anderen waren die Projektmitarbeiterinnen in Warschau, um Quellen aus dem Jüdischen Historischen Institut (ŻIH) und dem neu eröffneten Museum Polin zu erhalten. Es wurden vor allem Biographien zu Kämpfer_innen des Warschauer Ghettoaufstandes, Mitgliedern des Judenrates, Künstler_innen und Schauspieler_innen bzw. im Ghetto Verstorbenen (Sterbekarten aus dem ŻIH) recherchiert. Unterstützung erhielt das Team von zwei Pratikant_innen des Studiengangs Public History.

Im Jahr 2016 erschien unter dem Titel „Jeder Mensch hat einen Namen – Gedenken an die ermordeten Juden Europas“ ein mit Mitteln des Auswärtigen Amtes ermöglichte Broschüre. Denn viele Fotos und auch andere Dokumente zu den Ermordeten, die bei den Recherchen entdeckt und gesammelt werden konnten, lagen bis dato ungenutzt in der Datenbank. Mittels dieser Broschüre erhalten die Personen, an die im „Raum der Namen“ erinnert wird, erstmals nicht nur ihren Namen zurück, sondern bekommen auch ein Gesicht. Zudem bietet die Publikation Angehörigen und Wissenschaftlern, die selbst (z.B. für die eigene Familiengeschichte, für Stolpersteine oder Schulprojekte) Informationen suchen, einen Einblick in die wichtigsten Recherchewege.

Das Projekt ist eine Kooperation mit dem „Förderkreis der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas“ und der Agentur für Bildung.