Die Ausstellung ist ab 20. Mai an der Universität Oldenburg zusehen!

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Die Ausstellung wird am 20. Mai 2025, 18 Uhr, im Foyer der Universitätsbibliothek der Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg  (am Campus Haarentor) eröffnet!

Der Lehrstuhl für Sozialpädagogik mit dem Schwerpunkt Diversity Education hat mit Studierenden und dem BIS – Bibliotheks- und Informationssystem der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg die Ausstellung eingeladen. Sie wird im Rahmen der Ringvorlesung „Demokratie und Menschenrechte stärken: Was bedeutet Solidarität in herausfordernden Zeiten?“ des Center for Migration, Education and Cultural Studies (CMC) an der Carl von Ossietzky Universität eröffnet.

Die Ausstellung kann dort bis 13. Juni 2025 ohne Anmeldung besichtigt werden. Bitte beachten Sie die Öffnungszeiten der Universitätsbibliothek  https://uol.de/bis.  Der Eintritt ist kostenfrei.

 

Kommende Stationen:

Dresden im August 2025

Autonomes Frauenzentrum Potsdam Sept – Okt. 2025

HU Berlin/Theologische Fakultät im November 2025

Nähere Informationen finden Sie jeweils in zeitlicher Nähe zu den einzelnen Stationen hier auf dieser Website.

 

 

Pressestimmen

Beitrag auf Deutschlandfunk Kultur über unsere Ausstellung: „Gemeinsam sind wir unerträglich“: Die DDR-Frauenbewegung (gesendet 24.01.2024)

Beitrag auf Radio 1 zur Vernissage 11.01.2024 in der Stasi-Zentrale. Campus für Demokratie

Weitere Informationen zur Ausstellung

Die Wanderausstellung "Gemeinsam sind wir unerträglich"

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Die Wanderausstellung "Gemeinsam sind wir unerträglich"


LaG-Magazin "Zum 8. Mai. Erinnern an das lange Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa"

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80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs greift das LaG-Magazin aktuelle Herausforderungen an die Praxis der Erinnerung auf. In ihren Beiträgen erzählen die Autor*innen Geschichten vom langen Kriegsende in verschiedenen europäischen Ländern und wie diese heute erinnert werden. Der bisher geltende Konsens vom 8. Mai 1945 als dem Tag der Befreiung steht jedoch, auch durch den erstarkenden rechten Geschichtsrevisionismus, mehr denn je in Frage.

Link zum LaG-Magazin 5/2025

Am 8. Mai 2025 schauen wir mit einem Abstand von 80 Jahren zurück auf das Ende des Zweiten Weltkrieges, das zugleich das Ende des nationalsozialistischen Deutschlands war. Mehrere Autor:innen unseres Magazins berufen sich in ihren Texten auf die Rede Richard von Weizsäckers, der 1985 den 8. Mai als „Tag der Befreiung“ deklarierte – eine staatspolitische Erklärung, die zu einem gesellschaftlich breit getragenen Konsens wurde. Die MEMO-Studie der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ), die den Stand der Erinnerungskultur in Deutschland empirisch dokumentiert, hat herausgefunden, dass viele junge Menschen heute noch an der NS-Zeit interessiert sind. Allerdings zeigten sich bei den repräsentativen Befragungen der Studie auch erhebliche Wissenslücken: Die Länder Ukraine, Belarus und Litauen etwa, deren Gebiete Hauptschauplatz des Vernichtungskriegs in Osteuropa waren, werden nur von sehr wenigen Befragten überhaupt mit dem Zweiten Weltkrieg in Verbindung gebracht. Daraus ergeben sich die Fragen, wie wir den Zweiten Weltkrieg als europäisches Ereignis betrachten können und was wir über die Vergangenheitsdeutungen in anderen europäischen Ländern wissen, kurz: Wie kann eine europäische Erinnerungskultur aussehen?

Wissenschaftler:innen nehmen aktuell das „lange Kriegsende“ in Europa in den Blick, das für Millionen Menschen in verschiedenen Ländern auch nach dem 8. Mai 1945 noch jahrelang von Gewalt, Migration und existenzbedrohenden Notlagen geprägt war. Der Historiker Martin H. Geyer nennt diese Zeit eine „Abfolge permanenter Ausnahmezustände“. Den mikrohistorischen Blick auf die Kriegs- und Nachkriegserfahrungen von Menschen werden Sie in einigen Essays dieser Magazinausgabe wiederfinden. Die Erinnerungspraxis steht heute jedoch vor Herausforderungen ungeahnten Ausmaßes: Durch aktuelle Kriege in und am Rand von Europa sowie durch den Vormarsch rechter und extrem rechter politischer Kräfte wird es zunehmend schwieriger, den erinnerungskulturellen Konsens aufrechtzuerhalten. Die Wahlerfolge der AfD bei der letzten Bundestagswahl ziehen weitere Fragen nach sich: Welche Rolle spielen eigentlich die geschichtsrevisionistischen Deutungen dieser Partei für die Wähler:innen? Bedeuten die hohen Zustimmungswerte am Ende eine Aufkündigung der kritischen Aufarbeitung und Verurteilung deutscher NS-Verbrechenskomplexe? Äußert sich hier das Bedürfnis, lieber auf die eigenen Leiden zu schauen als auf die der anderen? Oder haben erinnerungskulturelle Fragen keine stimmentscheidende Priorität und wählen Bürger:innen die AfD trotz ihrer Verharmlosung von NS-Verbrechen?

Die Beiträge dieser Magazinausgabe nehmen die oben angerissenen Fragen und Themenfelder auf. Mit lokal- und regionalhistorischen Perspektiven greifen sie zugleich die Forderung nach einer europäisch orientierten Erinnerung auf. Zur Einführung werfen wir einen Blick in die Arbeit und die aktuellen Forschungsergebnisse des Multidimensionalen Erinnerungsmonitors MEMO Deutschland. Am Heftende stellen wir Bildungsprojekte anlässlich des 8. Mai 2025 vor, die den europäischen Gedanken einlösen und mit ansprechenden digitalen Formaten arbeiten.

Maria Wilke ordnet dem 8. Mai eine besondere Bedeutung in der gegenwärtigen Erinnerungskultur zu. Der in den vergangenen Jahrzehnten erarbeitete europäische Erinnerungskonsens vom 8. Mai als dem Tag der Befreiung wird durch erstarkende geschichtsrevisionistische Deutungen als auch durch die russische Propaganda im Rahmen des Angriffskriegs gegen die Ukraine in Frage gestellt.

Jonas Rees und Leonore Martin haben unsere Fragen zu den Ergebnissen der aktuellen MEMO-Studien beantwortet. Sie berichten besonders über die MEMO-Jugendstudie von 2023, gewähren uns Einblick in die Arbeitsprozesse der Studien und weisen auf ihre gesellschaftliche Relevanz hin.

Jost Dülffer gibt uns einen Überblick über die Praxis der Erinnerung in west- und osteuropäischen Ländern. Die Tradition, an die „für das Vaterland gefallenen“ Soldaten zu erinnern, stellte in den Nachkriegsjahrzehnten europaweit keinen angemessenen Rahmen mehr dar, um der Opfer des Zweiten Weltkriegs, eines genozidalen Vernichtungskriegs, zu gedenken.

Karolina Ćwiek-Rogalska hat Interviews mit ehemaligen polnischen Zwangsumsiedler:innen und deren Angehörigen in der polnischen Kleinstadt Wałcz/Woiwodschaft Westpommern geführt. Sie gewährt uns einen Einblick in die Erfahrungen dieser Menschen, die im Frühjahr 1945 in den neuen polnischen Westgebieten ankamen.

Juliane Wetzel gibt einen Überblick über die jüdischen DP-Lager in den von den Westalliierten besetzten Zonen. Sie weist auf das lange Kriegsende hin – viele jüdische Überlebende mussten noch Jahre im „Wartesaal Deutschland“ ausharren, bis es ihnen gelang auszuwandern.

Emmanuel Droit blickt aus einer französischen Perspektive auf das Kriegsende in der deutschen Kleinstadt Demmin und den damaligen Massensuizid von Einwohner:innen im Angesicht der einmarschierenden Roten Armee. Die Erinnerung dort wird heute zunehmend von der AfD und der extremen Rechten geprägt: Den 8. Mai feiern nicht mehr alle in Demmin als Tag der Befreiung.

Sophie Ziegler stellt zwei von der Stiftung EVZ geförderte Projekte vor. Sie berichtet, wie junge Menschen heute die Geschichte des Kriegsendes aufarbeiten und erzählt hierbei von zwei Orten: der multikulturellen Region Fruška Gora in Serbien und dem Plac Grunwaldzki in der polnischen Stadt Wrocław.

Tobias Rischk weist auf eine Ausstellung, einen Podcast, ein Projekt mit virtuellen Zeitzeug:innen und ein Tanzprojekt hin, die sich auf den 8. Mai 1945 beziehen. Eine Konferenz zum langen Kriegsende in Europa nimmt die nationalen Erinnerungen im Kontext des Kalten Krieges in den Blick und schaut besonders nach Osteuropa.

Diese Ausgabe des Magazins „Lernen aus der Geschichte“ wurde von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft gefördert. Die Beiträge regen historisch-politisch Bildende zu einer stärkeren Berücksichtigung europäischer Perspektiven an. Dabei ist mit der Herausforderung umzugehen, dass der kritische und multiperspektivische Modus im Umgang mit Vergangenheit durch gegenwärtige politische Konstellationen mehr denn je in Frage steht. Wir danken den Mitarbeiter:innen der Stiftung EVZ für ihre Beiträge zum vorliegenden Themenheft.

Das nächste LaG-Magazin erscheint voraussichtlich am 2. Juli 2025. Es thematisiert die Geschichte der Wehrpflicht in Deutschland seit 1945.

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre!

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LaG-Redaktion


Online-Seminar: „Negativ-Dekadent“. Rechte Subkulturen in Ost-Berlin in den 1980er Jahren

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Straßenorientierte rechte Subkulturen – wie Skinheads und Hooligans – haben das rechte Spektrum in Ostdeutschland lange kulturell geprägt und zahlenmäßig dominiert. In seiner Arbeit verknüpft Stefan Wellgraf ethnografische Feldforschung mit historischer Quellenarbeit und schildert ausgehend von Ost-Berlin die Entstehung und Entwicklung von politisch rechtsorientierten und gewaltaffinen ostdeutschen Subkulturen, ihre Hochphase in der Wendezeit und ihre Transformationen im geeinten Deutschland von den 1970ern bis in die 2000er Jahre.

Der Vortrag fokussiert sich auf die Zeit der Spät-DDR, als Schule und FDJ einerseits, sowie Volkspolizei und Ministerium für Staatsicherheit andererseits mit erheblichem Aufwand versuchten, rechte Gesinnungen unter Jugendlichen zu bekämpfen. Dabei kriminalisierten staatliche Erziehungsträger häufig jugendtypische Formen der Verweigerung und Devianz und trugen somit erst zur Politisierung junger Menschen bei. In der Folge wurden zahlreiche Skinheads und Hooligans inhaftiert, für viele von ihnen begann die Gefängniszeit zunächst in der Untersuchungshaftanstalt in der Keibelstraße. Dieses rigorose Vorgehen hatte wiederum bei vielen Jugendlichen eher eine Abkehr vom Staatssozialismus und eine Hinwendung zu westlichen Subkulturen zur Folge.

Rechte Subkulturen sind nicht verschwunden, sie haben zuletzt im Windschatten des Rechtspopulismus wieder an Bedeutung gewonnen. Beim genauen Blick auf die Situation in der DDR in den 1980er Jahren stellt sich unweigerlich schließlich auch die Frage nach dem Umgang mit heutigen rechten Bewegungen. Welche Parallelen gibt es, was hingegen unterscheidet die damalige Situation von heute? Und was können wir aus der Geschichte lernen?

Zur Person

PD Dr. Stefan Wellgraf ist Ethnologe und Kulturwissenschaftler. Er arbeitet im Rahmen einer Heisenbergförderung am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin.

Zur Anmeldung


Comic-Workshop: „89/90… wenn alles anders wird! Jugendliche zeichnen Umbruchsgeschichte(n)“

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Anlässlich des 35. Jubiläums der Wiedervereinigung bietet der Lernort Keibelstraße gemeinsam mit den Comicautorinnen Susanne Buddenberg und Thomas Henseler den Workshop „89/90… wenn alles anders wird! Jugendliche zeichnen Umbruchsgeschichte(n)“ an. Im zweitägigen Workshop setzen sich Schüler*innen der Jahrgangsstufen 9 – 13 mit den Umbrüchen in den Jahren 1989/90 sowie mit eigenen Erfahrungen von Aufbrüchen, Abbrüchen, Hoffnungen und Enttäuschungen auseinander. Sie führen ein Gespräch mit einer Zeitzeugin oder einem Zeitzeugen durch, die oder der in der Untersuchungshaftanstalt in der Keibelstraße inhaftiert war, und lernen Comic und Sketchnotes als künstlerische Ausdrucksmittel kennen.

Der kostenlose Workshop dauert 2 Tage à 5 Stunden und findet am Lernort Keibelstraße und auf Wunsch in Ihrer Schule statt. Der Workshop wird gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Kontakt: kontakt@keibelstrasse.de
Tel.: 030 – 28 09 80 11


LaG-Magazin "1848. Orte der Revolution – Orte der Erinnerung"

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Die Revolution von 1848 gilt als wichtiger Markstein der deutschen Demokratiegeschichte. Diese Ausgabe des LaG-Magazins stellt die Frage, wie wir uns heute an den 18. März und an die Revolution von 1848/49 erinnern. Die Autor*innen der Beiträge erzählen, an welchen Orten die Revolution stattfand, wer ihre Akteur*innen waren und dass sie ein Ereignis von europäischer Dimension war.

Link zum LaG-Magazin 2/2025

Die Revolution von 1848 gilt als wichtiger Meilenstein der Demokratiegeschichte in Deutschland. Unter dem Einfluss revolutionärer Unruhen in Frankreich forderte man auch im Deutschen Bund Rede- und Versammlungsfreiheit, Pressefreiheit, politische Gleichberechtigung und nationalstaatliche Einheit zum Teil auch ohne Monarchien. Der 18. März 1848 gilt als einer der Höhepunkte der Revolution von 1848 in Berlin: Gewaltsame Barrikadenkämpfe in Berlin führten zu zahlreichen Verletzten und Toten. Rund 250 Tote dieser Märzrevolution sind auf dem Friedhof der Märzgefallenen im Friedrichshain begraben. Zugleich ist der 18. März ein zentrales Datum für die Demokratiegeschichte in Deutschland und steht nicht nur für die Barrikadenkämpfe der Märzrevolution 1848 in Berlin, sondern auch für die Gründung der Mainzer Republik 1793 und für die erste freie Wahl zur Volkskammer der DDR 1990. Der Berliner Verein „Aktion 18. März“ setzt sich daher seit 1978 dafür ein, den 18. März zum nationalen Gedenktag zu erklären. Veranstaltungen wie auf dem Friedhof der Märzgefallenen, die Umbenennung des Platzes vor dem Brandenburger Tor in „Platz des 18. März“ oder Gedenktafeln an Orten der Barrikadenkämpfe erinnern heute an den 18. März als historisches Datum der Demokratiegeschichte.

Das LaG-Magazin stellt in dieser Ausgabe die Frage, wie wir uns heute an den 18. März und an die Revolution von 1848/49 erinnern. Wann war „1848“? Kann man es auf das Datum des 18. März 1848 beschränken oder schreibt es sich ein in eine lange Geschichte von revolutionären Unruhen vom Hambacher Fest 1832 über 1848 hinaus? Wo fand die Revolution von 1848 statt? In der Frankfurter Paulskirche, auf den Barrikaden in Berlin, bei den Aufständen in Baden oder auch in Wien und Paris? An wen wird heute erinnert als Akteur der Märzrevolution? An Bürger*innen, Arbeiter*innen, Soldaten, Frauen, an die städtische Bevölkerung? Die Beiträge der Ausgabe widmen sich der Erinnerung an 1848 in Berlin, Baden und Frankfurt/Main, der Einordnung der Märzrevolution im heutigen kulturellen Gedächtnis und stellen verschiedene Initiativen und Bildungsmaterialien zu 1848 vor.

Rüdiger Hachtmann beschreibt die Ereignisse und die Erinnerung an die Revolutionen von 1848 in verschiedenen Ländern Europas.

Manfred Hettling erläutert, wie die heutige Erinnerung an die Revolution von 1848 von aktuellen Entwicklungen beeinflusst ist und das Bild von 1848 prägt.

Kerstin Wolff zeigt in ihrem Beitrag die Rolle von Frauen in der Revolution von 1848 und die Erinnerung an einige ausgewählte Persönlichkeiten auf.

Christoph Hamann zeichnet nach, wie die Initiative „Aktion 18. März“ entstand und welche Ziele und Projekte der Verein für eine wertschätzende Erinnerung an den 18. März 1848 verfolgt.

Jürgen Karwelat nimmt die Leser*innen mit auf einen historischen Spaziergang durch Berlin und berichtet, welche Straßen und Plätze heute an die Revolution von 1848 erinnern.

Susanne Kitschun und Paul Schmitz beschreiben die Geschichte des Friedhofs der Märzgefallenen in Berlin und wie heute vor Ort der Ereignisse und der „Märzgefallenen“ gedacht wird.

Elisabeth Thalhofer stellt die Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte in Rastatt und die Besonderheit des badischen Erinnerungsortes der deutschen Revolution 1848 vor.

Jan Merk widmet sich der Erinnerung an 1848 im Dreiländermuseum Lörrach aus einer lokalen deutschen als auch französischen und schweizerischen Perspektive.

Jan Meiser stellt das Planspiel „In der Paulskirche“ vor, das Schüler*innen spielerisch die Debatten und Entwicklungen in der Frankfurter Paulskirche 1848 nahebringt.

Sabrina Pfefferle beschreibt in ihrer Rezension der aktuellen Publikation Akteure eines Umbruchs verschiedene Persönlichkeiten, die für die Revolution von 1848 von Bedeutung waren.

Stephanie Beetz empfiehlt aktuelle Bildungsmaterialien, die als PDF-Download, App oder Webseite zu historischen Ereignissen von 1848 informieren.

Die Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte förderte das Themenheft, das an die Ereignisse von 1848/49 erinnert. Die Ausgabe lädt dazu ein, sich mit den verschiedenen Räumen und Persönlichkeiten der Revolution von 1848 zu beschäftigen. Sie möchte anregen, über den 18. März als Gedenktag der deutschen Demokratiegeschichte nachzudenken und zu fragen, wie uns die Forderungen nach Wahlrecht, Pressefreiheit oder Selbstbestimmung von 1848 bis heute beeinflussen.

Wir danken an dieser Stelle herzlich Daniel Hadwiger, der diese und die letzte Magazinausgabe zu „Straße als Ort demokratischer Aushandlungsprozesse“ mit hoher Fachkompetenz und ebensolchem Engagement redaktionell betreut hat. Er wendet sich nun verstärkt dem Vermittlungsformat Ausstellung zu, für diesen Weg wünschen wir ihm viel Erfolg. Auf die redaktionelle Leitung des LaG-Magazins freut sich nun Ulrike Rothe, langjährige wissenschaftliche Mitarbeiterin der Agentur für Bildung. Sie bereitet bereits die nächste LaG-Ausgabe anlässlich des 80. Jahrestages des Kriegsendes 1945 vor, die am 8. Mai 2025 erscheinen wird.

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre!

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LaG-Redaktion


LaG-Magazin "Straße als Ort demokratischer Aushandlungsprozesse"

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Wem gehört die Straße? Die aktuelle LaG-Ausgabe widmet sich der „Straße als Ort demokratischer Aushandlungsprozesse“. Werfen Sie einen Blick in die LaG-Ausgabe, die hinterfragt, wie die Straße immer wieder aufs Neue zu einem Trainingsgelände der Demokratie genutzt wird.

Link zum LaG-Magazin 12/2024

Die Straße wurde immer schon als Raum genutzt, um Interessen und Kritik öffentlich auszuhandeln. Demonstrationen, Proteste, Flashmobs oder Gedenkveranstaltungen machen die Straße nicht nur zu einer Bühne, sondern auch zu einem „Trainingsgelände der Demokratie“ (Robert Kaltenbrunner, 2017).

Straßen spiegeln darüber hinaus gesellschaftliche Vorstellungen und Veränderungen, da ihre Namen nicht nur räumliche, sondern auch kulturelle Orientierung anbieten. Sie erinnern an Personen, die in vergangenen Jahrzehnten als Vorbilder galten. Aktuelle Diskussionen über Umbenennungen wie die eines Teils der Manteuffelstraße in Audre-Lorde-Straße in Berlin 2023 zeigen neue gesellschaftliche Vorstellungen. Digitale Medien erleichtern die Organisation und Teilnahme an Protesten, die erst im öffentlichen Raum an Wirkung gewinnen, etwa während der Proteste gegen Stuttgart 21, den Demonstrationen während der Pandemie oder den Aktionen der Klimaaktivist*innen der „Letzten Generation“.

Mit dieser LaG-Ausgabe richten wir den Blick auf die Straße als Ort demokratischer Aushandlungsprozesse. Wir spannen einen historischen Bogen vom 19. Jahrhundert bis heute, von Demonstrationen der Arbeiterbewegung bis zu Bürgerinitiativen und beleuchten dabei auch die zentrale Rolle von Medien.

Nicolai Hannig skizziert im Gespräch die Entwicklung von Straßengewalt, Protest und Medien von 1848 bis in die 1970er Jahre.

Holger Czitrich-Stahl zeigt in seinem Beitrag, wie die Arbeiterbewegung den öffentlichen Raum nach und nach als Ort der politischen Auseinandersetzung eroberte.

Harald Engler berichtet im Interview über die Proteste in der Bundesrepublik und der DDR gegen den Ausbau der autogerechten Stadt ab den 1960er Jahren.

Bernd Martin beschreibt die Diskussion um Straßenumbenennungen in Freiburg und erörtert zentrale Kriterien bei Umbenennungen.

Kathrin Fahlenbrach zeichnet nach, welche Auswirkungen der mediale Wandel auf die Straße als Protestraum entfaltete und wie sich Protest und Medien gegenseitig beeinflussten.

Greta Jasser und Alexander Hensel erläutern ausgehend von öffentlichen Protesten gegen Rechtsextremismus Anfang 2024 Theorie und Praxis einer wehrhaften Demokratie.

Kaspar Nürnberg erläutert das Konzept der Ausstellung „(um)benennen?!“, die ab Frühjahr 2025 die Straßenumbenennungen in Berlin und die damit verbundenen Diskussionen beleuchtet.

Stephanie Beetz veranschaulicht anhand der Geschichte des Berliner Freilichtdenkmals „Orte des Erinnerns“, wie im öffentlichen Raum an die Diskriminierung und Verfolgung von Juden in der NS-Zeit erinnert werden kann.

Sabrina Pfefferle zeigt, wie Filme der Weimarer Republik die Straße als Schauplatz privater und politischer Kämpfe darstellten und inwiefern diese Filme als Spiegel der Weimarer Gesellschaft gelesen werden können.

Wir bedanken uns bei der Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte, die diese Ausgabe zur Straße als Ort demokratischer Aushandlungsprozesse förderte. Die nächste LaG-Ausgabe zum Thema des 18. März und der Revolution von 1848 erscheint im Februar 2025. Sie entsteht ebenfalls in Zusammenarbeit mit der Stiftung Orte der deutschen Demokratiegeschichte. Ziel der Stiftung ist die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit der deutschen Demokratiegeschichte vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart, was sich in Projektförderungen und eigenen Veranstaltungen zu diesem Thema niederschlägt. Wir hoffen, mit diesem Themenheft zu zeigen, wie unterschiedlich und vielfältig Straßen immer wieder als Orte des Protests und politische Bühne genutzt werden, um verschiedene Interessen deutlich zu machen und auszuhandeln.

Die vorliegende Ausgabe wurde von Daniel Hadwiger betreut, der durch mehrere vorhergehenden wissenschaftliche Projekte über Expertise zur Stadtgeschichte verfügt und sie bei der Herausgabe dieses Magazins mit einbrachte. Katharina Trittel, die das Magazin in den letzten beiden Jahren betreut hat, danken wir herzlich für ihre Fachkompetenz und ihr außerordentliches Engagement.

Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre, frohe Festtage und alles Gute im neuen Jahr!

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LaG-Redaktion


Ausstellung "Punk in der Kirche. Ost-Berlin 1979-89" in der Ausstellung BERLIN GLOBAL am Humboldt Forum Berlin

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Am kostenfreien Museumssonntag, dem 7. Juli 2024, wurde in der Ausstellung BERLIN GLOBAL die neue Schau „Punk in der Kirche. Ost-Berlin 1979-89“ mit einem Konzert der Punk-Band Planlos eröffnet.

Pressestimmen:

https://www.radiodrei.de/programm/schema/sendungen/radio3_am_nachmittag/archiv/20240705_1600/radio3_aktuell_1710.html

https://www.rbb-online.de/abendschau/videos/20240707_1930/news.html

https://www.morgenpost.de/bezirke/mitte/article406733880/als-punk-in-der-ddr-aufgepasst-du-wirst-ueberwacht.html

https://www.kindaling.de/ausstellungen/punk-in-der-kirche-ost-berlin-1979-89/berlin-mitte

https://taz.de/Subkultur-in-der-DDR/!6020690/

https://www.deutschlandfunkkultur.de/ausstellung-beleuchtet-zusammenarbeit-zwischen-ddr-punks-und-kirche-102.html

 

Der als dauerhafte Ergänzung konzipierte Ausstellungsbereich wurde von der Agentur für Bildung, Geschichte und Politik e.V. für BERLIN GLOBAL kuratiert. Die Agentur hat bereits mehrere Projekte zur Aufarbeitung von Punk in der DDR initiiert. Sie bringt marginalisierte Perspektiven in die vorherrschenden Geschichtsbilder ein und greift Leerstellen auf. Dabei vermittelt sie aktuelle Erkenntnisse der Wissenschaft in die erinnerungskulturelle Praxis.

Projektbeteiligte:
Ulrike Rothe und Birgit Marzinka, Agentur für Bildung, Geschichte und Politik e.V., Kuratorinnen

Dr. Frauke Miera, Stiftung Stadtmuseum Berlin, Projektleitung und kuratorische Begleitung

Anne Hahn, freie Autorin und Zeitzeugin

Jan Haverkamp und Tobias Rischk, Agentur für Bildung, Geschichte und Politik e.V.

Gestaltung: studio it‘s about (Charlotte Kaiser und Andrea Kowalski unter der Mitarbeit von Freia Antonia Weiss)

Punk in Ost-Berlin

Die kleine, urbane Bewegung Punk erregte ab Ende der 1970er Jahre in Ost-Berlin durch ihr Erscheinungsbild Aufsehen. Sie trafen sich am Alexanderplatz, im Kulturpark Plänterwald und auf der Straße. Was im Westen als Provokation galt, war in der DDR ein Angriff auf den Staat und wurde bekämpft. Die Norm, wie Jugendliche sein und leben sollten, war durch die staatliche Jugendorganisation FDJ (Freie Deutsche Jugend) vorgegeben. Die Ost-Berliner Punks suchten alternative Lebensentwürfe und stellten, wie überall auf der Welt, das kleinbürgerliche Leben provokativ in Frage. Wie in vielen subkulturellen Jugendgruppen spielte Musik eine große Rolle. Die Jugendlichen gründeten Bands und spielten in besetzten Häusern, in Kellern und auf Dachböden. Die Songtexte vieler Bands kritisierten Staat und Gesellschaft fundamental, massive staatliche Repression und ein Leben in den Sphären des Ost-Berliner Untergrunds waren die Folge.

Die Schau im Ausstellungsraum „Freiraum“ in BERLIN GLOBAL erzählt die Geschichte dieser jugendlichen Subkultur zwischen Aufbegehren, Verfolgung und Beharren.

 Der Themenbereich führt die Besucher*innen in den Kirchenraum hinein, den die Punks für sich als Freiraum erringen konnten; ihre Bands spielten hier Konzerte. Einige der bekanntesten Punksongs – „Nazis wieder in Ost-Berlin“ von Namenlos oder „Wir wollen immer artig sein“ von Feeling B – werden in der Ausstellung hörbar. Ein dreiminütiger Film erzählt die Geschichte der Ost-Berliner Punkbewegung und zeigt zahlreiche historischen Fotografien. Exponate made in GDR wie Schmuckaccessoires, Musikkassetten oder eine originale Punk-Lederjacke führen Ausstellungsbesucher*innen in die Welt des Ostpunks hinein. Eine Wandkarte zeigt exemplarisch die Verortungen der Szene in der Stadt und ihre Verbindungen nach Ost- und Westeuropa. Ost-Berliner Punks waren ebenso rebellisch wie ihre Gleichgesinnten im Westen, aber ihre Existenz war stets bedroht und ihr Überleben sicherten sie in Nischen.

Datum: Sonntag, 7. Juli 2024 | 14 – 16 Uhr

Veranstaltung:
Eröffnung von „Punk in der Kirche. Ost-Berlin 1979-89“ in der Ausstellung BERLIN GLOBAL
Einführende Grußworte von Paul Spies, Direktor Stiftung Stadtmuseum Berlin,
Kuratorin Ulrike Rothe, Projektleiterin Frauke Miera

Konzert mit der Punk-Band Planlos

Führungen/Gespräche in der Schau mit Anne Hahn, Ulrike Rothe und Jan Haverkamp

Ort: BERLIN GLOBAL, Humboldt Forum, Schlossplatz 1, 10178 Berlin
Eintritt frei: Kostenfreie Zeitfenstertickets max. 7 Tage vor Veranstaltung buchbar im Ticketshop des Museumssonntags Berlin: https://www.museumssonntag.berlin

BERLIN GLOBAL
Auf 4.000 Quadratmetern thematisiert BERLIN GLOBAL in sieben Themenräumen Fragen wie: Was ging und geht von Berlin in die Welt? Was wirkte in die Stadt zurück? Und wie wollen wir sie gestalten? In atmosphärischen Inszenierungen werden die ausgewählten Aspekte Revolution, Freiraum, Grenzen, Vergnügen, Krieg, Mode und Verflechtung nacherlebbar. Auf der Website sowie den Social-Media-Kanälen auf YouTube, Instagram und Facebook erhalten Interessierte weitere Einblicke in die Ausstellung.


LaG-Magazin "Digital History and Memory. Wie erinnern wir an die Verbrechen des Nationalsozialismus?"

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Die digitale Vermittlung ist mittlerweile ein fester Bestandteil des Erinnerns an die NS-Verbrechen geworden. Deshalb wollen wir mit dieser Ausgabe des LaG-Magazins einen Blick auf den Stand der Debatte von Digital History and Memory und aktuelle Herausforderungen in diesem Feld werfen.

Link zum aktuellen LaG-Magazin

Im Juli 2024 fand bereits zum dritten Mal das #rememBARCAMP – ein Barcamp zu digitaler Gedenkstätten- und Erinnerungsarbeit – statt, diesmal in der NS-„Euthanasie“-Gedenkstätte Hadamar. Das Treffen hat sicfh damit als ein wichtiger Ort des Austauschs über digitale Erinnerungskultur etabliert. Es ist ermutigend zu sehen, wie sich die Debatten hierzu weiterentwickeln, insbesondere im Kontext der nationalsozialistischen Verbrechen, aber auch unter dem Eindruck zunehmender Angriffe gegen NS-Gedenkstätten, Dokumentationszentren und weitere Erinnerungsorte im Analogen und Digitalen. Die zunächst von einzelnen Mitarbeitenden dieser Erinnerungsorte ins Leben gerufene Initiative des #rememBARCAMP zeigt, dass sich im deutschsprachigen Raum zunehmend etwas in diesem Themenfeld bewegt. Die wachsende Teilnehmer*innenzahl beim Barcamp unterstreicht, dass digitale Themen aus Gedenkstätten und Museen nicht mehr wegzudenken sind und dass zunehmend Ressourcen und Stellen für diese wichtige Arbeit geschaffen werden.

Im Anschluss an dieses Vernetzungstreffen und aufgrund der Tatsache, dass insbesondere auch digitale Vermittlung mittlerweile ein fester Bestandteil des Erinnerns an die NS-Verbrechen geworden ist, wollen wir mit dieser Ausgabe des LaG-Magazins einen Blick auf den Stand der Debatte und einige der größten aktuellen Herausforderungen werfen.

Steffen Jost präsentiert eine Bestandsaufnahme der digitalen Vermittlung des Nationalsozialismus und gibt Empfehlungen für eine Weiterentwicklung der Praxis digitaler Erinnerungskultur.

Victoria Grace Richardson-Walden nimmt uns mit auf den Weg hin zu einem vernetzten Ansatz für die Digital Holocaust Memory und wirft u.a. am Beispiel des Landecker Digital Memory Lab die Frage nach nachhaltigen Perspektiven auf. Der Text erscheint auf Englisch und auf Deutsch.

Iris GroschekJuna Grossmann und Arne Jost erzählen die (Vor)Geschichte des #rememBARCAMP und vermitteln einen Eindruck von diesem besonderen Format.

Lena Horz berichtet vom #rememBARCAMP 2024 im Hinblick auf zielgruppenorientiertes Marketing als zentralem Aspekt für digitale Gedenkstättenarbeit.

Jan Lormis stellt sich die Frage, wie Gedenkstätten TikTok sinnvoll für ihre Erinnerungsarbeit nutzen können und mit welchen (auch politischen) Herausforderungen das verbunden ist.

Arne Jost stellt die digitale Arbeit unterschiedlicher Gedenkstätten der „Aktion T4“ in ihren Entwicklungsschritten vor und stellt den Konflikt von Ambition und vorhandenen Ressourcen heraus.

Miriam Menzel berichtet von der re:publica 24 und der dort von ihr moderierten Podiumsdiskussion „Why should I care about the Holocaust? Neue Zugänge mit digitalen Spielen“.

Bettina Loppe und Swantje Bahnsen erörtern praktische und ethische Perspektiven von Digital Holocaust Memory, indem sie ihre Potenziale und Realisierungsmöglichkeiten am Beispiel des Projektes SPUR.lab diskutieren.

Clara Mansfeld präsentiert die Website „Geschichte inklusiv“, ein Projekt der Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde Brandenburg an der Havel.

Andrea Szõnyi und Wolf Kaiser erläutern, wie die deutsche Webpage „IWitness“ als didaktische Plattform des Visual History Archives funktioniert.

Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit der Alfred Landecker Foundation bereits zum zweiten Mal ein LaG-Magazin präsentieren können, das sich der digitalen Erinnerungskultur widmet. Um zielgruppengerechte Lösungen zu entwickeln, hat die Alfred Landecker Foundation bereits verschiedene Projekte zur digitalen Erinnerung an den Holocaust gefördert, wie zum Beispiel das Digital Remembrance Game „Erinnern. Die Kinder vom Bullenhuser Damm“, die digitale Ausstellung „Zwangsräume“, das #rememBARCAMP oder das neue Landecker Digital Memory Lab an der Universität Sussex.

Die vorliegende Ausgabe entstand in Kooperation mit der Gedenkstätte Hadamar, die das #rememBARCAMP im Juli 2024 ausgerichtet hat. Es ist unerlässlich, dass NS-„Euthanasie“-Gedenkstätten in die Lage versetzt werden im digitalen Raum aktiver zu werden. Hier gibt es derzeit noch eine Unterrepräsentanz. So werden auch in der aktuell laufenden Neugestaltung der Gedenkstätte Hadamar digitale Angebote eine deutlich größere Rolle spielen als in der bisherigen Ausstellung.

Schon längst ist es nicht mehr möglich, das Feld der Digital Holocaust Memory in seiner ganzen Breite in nur einem Heft abzudecken. Wir laden alle Leser*innen ein, mit uns – anhand von Beispielen – in die vielfältigen Facetten der digitalen Erinnerungskultur einzutauchen und die Möglichkeiten zu erkunden, die sich uns bieten, um die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus lebendig zu halten.

Wir schließen mit einer Bemerkung in eigener Sache: Ab der nächsten Ausgabe wird Dr. Daniel Hadwiger die Leitung der LaG-Redaktion übernehmen. Wir freuen uns sehr, dass wir ihn für diese Aufgabe gewinnen konnten. Ich, Katharina Trittel, möchte mich persönlich bei allen Leser*innen, Autor*innen, Kolleg*innen und Unterstützer*innen des LaG-Magazins für 2 besondere Jahre als Leiterin der LaG-Redaktion bedanken. Es war mir eine große Freude, das LaG-Magazin in dieser Zeit mitgestalten und mit Ihnen zusammenarbeiten zu dürfen.

Ihr*e

Steffen Jost für die Alfred Landecker Foundation

Arne Jost für die Gedenkstätte Hadamar

und Katharina Trittel für die LaG-Redaktion


LaG-Magazin "Erinnerung an den Widerstand gegen den Staatssozialismus in Ostmitteleuropa"

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In den Ländern Ostmitteleuropas verändert sich die Erinnerungspraxis an den Widerstand gegen den Staatssozialismus und die kommunistischen Diktaturen derzeit stark. Das nimmt das aktuelle LaG-Magazin zum Anlass, vergleichend auf die Erinnerungskulturen in dieser Region zu schauen. Gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Wir bedanken uns herzlich für die Förderung!

Link zum Heft

Einführung in das LaG-Magazin 8/2024

In den Ländern Ostmitteleuropas verändert sich die Erinnerungspraxis an den Widerstand gegen den Staatssozialismus und die kommunistischen Diktaturen derzeit stark. Erinnerungskulturen sind generationell und gesellschaftlich bedingt immer fluide, aber mit zunehmendem Abstand zu den Umwälzungen von 1989/90 bricht sich in einigen ostmitteleuropäischen Ländern eine Verklärung der sozialistischen Ära Bahn. Zugleich rücken nationale Narrative, die zur Legitimierung der aktuellen Politik dienen, in den Vordergrund.

Die Demokratisierungsprozesse der 1990er- und 2000er- Jahre setzen sich nicht bruchlos fort, sondern werden mancherorts durch teils autokratische Strukturen ersetzt. Zivilgesellschaftliche wie erinnerungskulturelle Akteure werden in ihren Meinungsäußerungen und anderem politischen Handeln eingeschränkt, ihr Engagement teils verboten.

Auch der russische Angriffskrieg auf die Ukraine verändert, wie heute in Ländern Ostmitteleuropas an den Widerstand gegen den Staatssozialismus erinnert wird. Diese starken Dynamiken innerhalb der Erinnerungskultur geben ebenso wie geschichtspolitische Interventionen Anlass, aus verschiedenen Perspektiven differenziert auf diese Region und vergleichend auf ihre Erinnerungskulturen zu schauen.

Florian Peters spannt im Gespräch mit dem LaG-Magazin ein breites wie facettenreiches Panorama auf. Er beleuchtet einige Besonderheiten der Region und führt die Leser*innen durch die zeitlichen Phasen des Widerstandes gegen den Staatssozialismus.

Peter Oliver Loew erörtert die für Europa beispiellose Intensität und Kontinuität des polnischen Widerstandshandelns im 20. Jahrhundert. Dabei zeigt er, inwiefern Polen in mancherlei Hinsicht eine besondere Rolle in Ostmitteleuropa spielt(e).

Peter Jašek zeichnet am Beispiel der Tschechoslowakei nach, welch erbitterte Kontroversen noch heute um das Erinnern an den Widerstand gegen den Staatssozialismus geführt werden. Der Text erscheint auf Englisch und auf Deutsch.

Árpád von Klimó vergegenwärtigt, dass mit Victor Orbán, der sich prorussisch äußert und sich gegen die Unterstützung der Ukraine ausgesprochen hat, heute jemand an der Spitze eines autoritären Regimes steht, der sich einst im antisowjetischen Widerstand gegen den Staatssozialismus engagierte.

David Feest zeigt auf, wie im sogenannten „Phosphoritkrieg“ die Umweltbewegung in Estland als Katalysator einer nationalen Mobilisierung gegen die sowjetische Herrschaft gewirkt hat.

Nationale Geschichte wird oft in Denkmälern symbolisiert. Stephanie Beetz gibt einen Einblick, wie sowjetische Denkmäler in Ostmitteleuropa abgebaut wurden, was mit ihnen passierte und wie Denkmäler als Gegenstand der historisch-politischen Bildung betrachtet werden können.

Sabrina Pfefferle stellt Frauen aus der polnischen Gewerkschaftsbewegung Solidarność vor und geht der Frage nach, warum deren Rolle bis heute unterbelichtet ist. Sie beschreibt, warum sich Filme, in deren Zentrum der Widerstand von engagierten Frauen steht, sich für eine erinnerungspolitische Annäherung an das Thema eignen.

Wir bedanken uns herzlich bei der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur für die Förderung dieser Ausgabe.


Spielfeld Deutschland - Workshop für die Grundschulen

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Unser Angebot für den Gewi- und Sachunterricht an Berliner Schulen.

  • Zielgruppe: Schüler*innen der Klassen 4 bis 6
  • Dauer: 90 Minuten
  • Kosten: keine

Lernen im Spiel

Der Workshop „Spielfeld Deutschland“ vermittelt Schüler*innen der Klassen 4 bis 6 einen spannenden und anschaulichen Einblick in die Blockkonfrontation des Kalten Krieges, die Teilung Berlins sowie die Lebensverhältnisse in Ost und West.

In drei Spielrunden erfahren die Schüler*innen durch praktische Übungen und Aufgaben, wie sich Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg in zwei politische Systeme spaltete. Sie lernen, welche Rolle die Alliierten bei der Teilung Berlins spielten und wie sich die Lebensbedingungen in Ost und West unterschieden.

Konkrete Vorteile für Schüler*innen

  • Die Schüler*innen erhalten einen vertieften Einblick in ein wichtiges historisches Thema.
  • Sie lernen, sich eigenständig und kreativ mit historischen Themen auseinanderzusetzen.
  • Sie entwickeln ein Verständnis für die Ursachen und Folgen des Kalten Krieges.

Anmeldung

Der kostenfreie Workshop kann jederzeit über den Lernort Keibelstraße gebucht werden.

Mail: anmeldung@keibelstrasse.de
Telefon: 030 – 28 09 80 11